Während des Corona-bedingten Lockdowns war auch die Arbeit des Treff Gutschicks auf den Kopf gestellt. Während sich die Kinder- und Jugendarbeit zwangsläufig nach draussen verschoben hatte, nutzten die Mitarbeiter des Treffs die Zeit, den verlassenen Räumen einen frischen Anstrich zu verleihen. Am Wiedereröffnungsfest Ende August wurden die Räume eingeweiht und gleich noch die neue Co-Leitung des Treffs vorgestellt.

Die neue Co-Leitung: Mehmet Dagli und Ruth Habegger freuen sich auf die Herausforderung Bild: zVg

Als neue Co-Leiter konnten die bereits seit 2019 beim Treff Gutschick tätigen Ruth Habegger und Mehmet Dagli gewonnen werden. Die zwei Sozialpädagogen haben sich sehr schnell im Quartier Gutschick zurechtgefunden und ergänzen sich optimal. So haben nun sowohl die Mädchen als auch die Jungen einen Ansprechpartner, was gerade für die Jugendlichen sehr wertvoll ist.

«Wir wollen bewusst die Kinder und Jugendlichen in den Vordergrund stellen und ihnen mehr Verantwortung übertragen. Sie sollen sich hier verwirklichen können. Partizipation steht für uns klar im Vordergrund. In Zukunft soll der Treff so weit wie möglich von Jugendlichen mitgeführt und von ihnen mitgestaltet werden. Wir als Jugendsozialpädagogen hätten dann mehr Zeit für Beratungen und Coachings,» erklärt Mehmet Dagli die Vis.ion der neuen Co-Leitung.
Ziel wäre es auch, dass man das Quartier und die Eltern mehr einbeziehen kann. Wer weiss, vielleicht bereichert in Zukunft ein Café – von Jugendlichen geprägt – das Quartier Gutschick.

Ein Blick zurück
Ruth Habegger und Mehmet Dagli treten in grosse Fussstapfen. 13 Jahre lang leitete Monika Bosshard den Treff mit viel Herzblut. Sie wird in einem Jahr pensioniert und begleitet die neuen Leiter bis dahin, um einen nahtlosen Übergang zu garantieren.
Angefangen hat alles 2007, als Monika Bosshard für die Pfarrei Herz Jesu den Kinder- und Jugendtreff Gutschick eröffnete und fortan freitags bis zu 120 Kinder pro Abend empfängt. Der Erfolg zeigt sich schnell: Bereits ein Jahr später wird das Angebot ausgebaut und mehr Mitarbeiter angestellt. Bald kommen ein Meitli- und ein Buebetreff dazu und der Jugendraum im Quartierzentrum Gutschick wird fix dem Jugendtreff zur Verfügung gestellt. Zum 5-Jahres-Jubiläum erhält der Jugendtreff Gutschick den Jugendpreis der Stadt Winterthur. Inzwischen hat sich der Kinder- und Jugendtreff zu einem Verein gewandelt mit Angestellten und immer mehr administrativem Aufwand. Dies hat auch

Monika Bosshard, welche über all die Jahre die Zügel fest im Griff hielt, gespürt. Im kommenden Jahr möchte sie «zurück zu den Wurzeln» und sich wieder ganz der Kinder- und Jugendarbeit hingeben und alles Organisatorische den «Neuen» überlassen. «Ich freue mich auf das Jahr und weg werde ich nicht sein,» beteuert sie. So wird sie unter anderem im Zmorgetreff zu finden sein.

Neue Räume
Dass sie ihr neues Amt mit frisch renovierten Räumen antreten können, versüsst den Start der neuen Co-Leitung. Während die Welt im Frühling und Sommer wegen der Pandemie den Atem anhielt, wurde im Treff Gutschick fleissig gewerkelt, gemalt und Boden verlegt.
Entstanden ist ein brandneuer Raum mit einer Bar und einer gemütlichen Lounge zum Chillen und Verschnaufen, wenn man sich zuvor auf der Tanzfläche oder am Boxautomat beim Kräftemessen in der White Box zu sehr verausgabt haben sollte.
«Es ist uns wichtig, dass die Räumlichkeiten den Kids und Jugendlichen eine Atmosphäre bieten, in welcher sie sich wohlfühlen und sie sich entfalten können. Das ist uns mit der Renovation sehr gut gelungen», sagt Sämi Müller, Präsident des Vereins Kinder- und Jugendarbeit Gutschick.
Leider ist das Thema Corona auch für den Treff Gutschick noch nicht gegessen und so finden die verschiedenen Programmpunkte auch im Herbst wenn möglich draussen und unter
Einhaltung eines Sicherheitskonzepts statt.