Neues Verkehrskonzept am Zwingliplatz

Foto: Raffaela Spataro

Wer hat sich nicht schon über die langen Wartezeiten vor den Ampeln am Zwingliplatz genervt? Welcher Anwohner am Deutweg hat sich nicht schon die Zeit der Pferdekutschen zurückgewünscht, wann immer sich während der Stosszeiten lange Autokolonnen mit laufenden Motoren vor den Fenstern stauen?

Freie Fahrt für den Bus
Bevölkerungswachstum und steigende Mobilitätsbedürfnisse verlangen nach einem angepassten Verkehrskonzept, das den aktuellen Verhältnissen laufend angepasst wird. Im Jahre 2011 hat der Grosse Gemeinderat einem städtischen Gesamtverkehrskonzept mit dem Ziel eines langfristig funktionierenden Verkehrssystems zugestimmt.

Aufgrund einer 2013 eingereichten
Motion wurde schliesslich vom Parlament eine Kreditvorlage für die Ausarbeitung eines Dosierungs- und Steuerungskonzeptes bewilligt. Nebst einer Optimierung des Verkehrsflusses stand die Priorisierung der Verkehrsbetriebe im Strassenverkehr an erster Stelle (Garantie für die Einhaltung der Fahrplanzeiten). Des weiteren sollte eine angemessene Qualität für den Veloverkehr gesichert und kürzere Wartezeiten an Ampeln für Fussgänger realisiert werden. All dies verlangte nach entsprechenden verkehrstechnischen Massnahmen wie: Verkehrsdosierung, Einschränkungen beim Linksabbiegen, Fahrstreifen für Velofahrer etc.

Links Abbiegen zukünftig verboten
Anhand von bestehenden Planungsstudien soll nun auch der Zwingliplatz soweit umgestaltet werden, dass er dem neuen Verkehrskonzept gerecht werden kann. Heute warten sämtliche Verkehrsteilnehmer über zwei Minuten, bevor die Ampeln endlich wieder auf grün schalten. Diese langen Wartezeiten verursachen vor allem in den Stosszeiten erhebliche Staus, die es auch dem Bus praktisch unmöglich machen, seinen Fahrplan einzuhalten. Aus diesem Grund will man die Wartezeiten von 140 auf 75 Sekunden verkürzen. Mit den jetzigen Gegebenheiten ist dieses Ziel technisch nicht umsetzbar und so plant man, die Möglichkeit links abbiegen zu können weitgehend einzuschränken. Das heisst, dass man neu auf dem Unteren Deutweg nur noch gradeaus fahren oder rechts in die Tösstalstrasse abbiegen kann. Von der Tösstalstrasse kann man stadtauswärts nur noch geradeaus weiterfahren oder rechts in den Unteren Deutweg abbiegen. Aus dem Oberen Deutweg wird man nur noch geradeaus fahren oder rechts abbiegen können. Ein Linksabbiegen wird lediglich noch auf der Tösstalstrasse (stadteinwärts) in den Unteren Deutweg möglich sein. Um den Radfahrern ein sicheres Queren der Kreuzung zu ermöglichen, sind Fahrradstreifen und zusätzlich Fahrradbuchten geplant. Radfahrer können zudem die Tösstalstrasse einerseits via Hörnlistrasse oder via Zwinglistrasse umgehen; eine entsprechende Signalisation ist vorgemerkt. 

Dank diesem Konzept sind keine grossen baulichen Massnahmen erforderlich, lediglich die Ampelsteuerung wird entsprechend umgerüstet. Dank «intelligenten» Ampeln, die von z.T. bereits bestehenden Induktionsschlaufen und zusätzlichen Wärmebildkameras gesteuert werden, kann der Verkehrsfluss zusätzlich optimiert werden: Befindet sich kein Fahrzeug vor der Ampel, wird sofort die nächstfolgende Fahrbahn freigegeben. Zudem haben die Buschauffeure die Möglichkeit, die Ampeln per Funk zu beeinflussen. Ausserdem besteht die Möglichkeit
einer Ferndiagnose durch die Verkehrszentrale.

Schleichverkehr
Mit Verkehrssimulationen hat man abzuklären versucht, ob sich der Verkehr ungewollt auf Quartierstrassen verlagern könnte. Dazu hat man auch Statistiken über das Verkehrsaufkommen (Anzahl durchfahrende Fahrzeuge) erstellt. Man hat dabei festgestellt, dass mit einer Verlagerung des Verkehrs von den Hauptachsen (z.B. Tösstalstrasse) nicht zu rechnen ist und Anwohner in der näheren Umgebung nicht unnötig durch aufkommenden Schleichverkehr belästigt werden. 

Planauflage
Der Signalisationsplan kann vom Freitag, 21. Mai 2021 bis Montag, 21. Juni 2021 in der Kanzlei des Baupolizeiamtes, Pionierstrasse 7, 8403 Winterthur, eingesehen werden.
Öffnungszeiten:
Montag bis Donnerstag:
8.00 – 12.00 Uhr und 13.30 – 17.00 Uhr
Freitag:
8.00 – 12.00 Uhr und 13.30 – 16.00 Uhr

Man rechnet allgemein damit, dassobige Massnahmen in einem Zeitraum von 2021 bis 2022 umgesetzt werden können.