Unter der Federführung von Frau Ursula Stadler wehren sich Anwohner und Anwohnerinnen anscheinend erfolgreich gegen eine äusserst fragwürdige Verkehrsplanung inmitten Winterthurs dicht besiedeltem Gutschick-Quartier mit seinen 30er-Zonen und Schulwegen. Eine verkehrstechnisch sinnvolle und vorausschauende Erschliessung via der kantonalen Grüzefeldstrasse, die die Einfahrt des Parkplatzes Eishalle Deutweg mitbenutzen würde, erhielt keine Baubewilligung (siehe Grafik). Dies erinnert an den Fehlentscheid bzw. an das damalige Nein zum Bau einer Tiefgarage während der Errichtung der Eishalle Deutweg. Gemäss der neuen, privaten Vereinbarung verpflichtet sich die WinCity AG, eine Nacheingabe einzureichen, die eine Verschiebung der ursprünglich geplanten Einfahrt auf der Höhe Kreuzung Scheidegg- / Strahleggstrasse um gut 40 Meter in Richtung Grüzefeldstrasse vorsieht. Zusätzlich sollen Pläne zur Verkehrsberuhigung im Quartier beim der Stadt eingereicht werden. Der Spatenstich soll noch in diesem Sommer erfolgen.

Im Quartierzentrum Gutschick-Mattenbach fanden zwei WinCity Info-Veranstaltungen statt, initiiert von den Verantwortlichen Jürg Hoffman und Roland Fisch. Anliegen aus der Anwohnerschaft wurden diskutiert und die inzwischen bewilligten Bauetappen im Zusammenhang mit der Ballsportarena anhand eines 3D-Modells näher erklärt. Neben den Initianten, einem städtischen Verkehrsplaner und Petitionären nahmen auch die Eigentümer der betroffenen Scheideggstrassen- Wohnblöcke und Inhaber des Architekturbüros Lüscher Architekten, Christoph & Knut Lüscher, teil. Letztere präsentierten eine Verkehrserschliessung, die eine Einfahrt der Tiefgarage via Grüzefeldstrasse vorsah und auch Sportanlagen wie der Sportpark, die Eishalle und die Ballsport-Arena in die Planung mit einbezog. Dabei wurden künftige Wohnverdichtungen, zu erwartendes Bevölkerungswachstum auch der angrenzenden Quartiere berücksichtigt. Kern der Lösung war eine gemeinsame Verbindungsstrasse, abzweigend von der Grüzefeldstrasse, mit der bestehenden Parkplatz- Einfahrt der Eishalle Deutweg. Mit dem kürzlich erteilten negativen Baurechtsentscheid scheint sich erneut ein Fehlentscheid abzuzeichnen, wie damals beim Bau der Eishalle Deutweg, wo man auf den Bau einer Tiefgarage verzichtete.

Weshalb nicht die bestehende Einfahrt des Parkareals Eishalle Deutweg nutzen?

Der Zugang zum Areal würde über die bestehende Nebeneinfahrt des Parkplatzes der Eishalle Deutweg erfolgen und Synergien bezüglich der Verfügbarkeit von Parkplätzen, Verkehrsberuhigung im Quartier, zusätzlicher Verkehrssicherheit sowie einer optimalen Vernetzung der Besucherströme zu Gastrozonen und Anlässen generieren. Von dieser breit abgestützten Lösung würden Anwohner, Stadt, Sportinstitutionen und zukünftige Veranstalter gleichermassen profitieren, so die Meinung der Initianten auf Anfrage des Sprachrohrs. Da die Stadt mutmasslich ohnehin bauliche Massnahmen in die hochfrequentierte Bushaltestelle der Buslinie 3 (Scheidegg, mit eigenem Busfahrstreifen) investieren müsste, bleibt die Frage nach einer Sondergenehmigung für Winterthurs internationales und prestigereiches Sportkomplex -Zentrum offen. Des Weiteren bleibt abzuwägen, inwiefern die Verkehrserschliessung einer Ballsport-  und Sportkomplex-Arena in dieser Grössenordnung, inmitten von Winterthurs dichtest besiedeltem Quartier, Sinn macht. Tatsache bleibt, dass eine zentrale Arealerschliessung aller Anlagen (WinCity, Sportpark- und Eishalle Deutweg) mit gemeinsamer Ein-und Ausfahrt umsetzbar wäre. Die Probleme aus Sicht der Stadt liegen in den kantonalen Gesetzen und übergeordneten Zielsetzungen, möglicherweise will man jedoch einen Präzedenzfall vermeiden. Trotz anderweitiger Regelungen obliegt die Erteilung einer Sondergenehmigung in der Kompetenz der Stadt, wie dies anhand der Einfahrten (PAWI) an der gleichen Strasse exemplarisch nachvollzogen werden kann. Auf eine schriftliche Anfrage des Sprachrohrs äusserste sich die Stadt bezüglich dem Nein zur eingereichten Verkehrserschliessung via Grüzefeldstrasse wie folgt:“  Gemäss kantonalem Planungs- und Baugesetz haben Verkehrserschliessungen bei wichtigen Strassen nach Möglichkeit rückwärtig zu erfolgen. Die Stadt ist Bewilligungsbehörde und hat sich an diese Grundlagen zu halten. Die Grüzefeldstrasse ist ein wichtige und stark befahrene Strassen. Der Verkehr wird infolge der baulichen Entwicklung noch zunehmen. Um den Verkehrsfluss für den MIV und den ÖV zu gewährleisten, sind neue Zufahrten zusammenzufassen. Dadurch ergeben sich weniger Verkehrsstörungen. Die Scheideggstrasse grenzt direkt an die WinCity, daher ist über diese bestehende Zufahrt zu erschliessen.

Kompromiss im Streit zwischen Petitionären und WinCity bezgl. Standort Tiefgaragen-Einfahrt erzielt.

Nach konstruktiven Verhandlungen zwischen WinCity AG, Rekurrenten und den Petitionären, die sich nach wie vor gegen eine Tiefgaragen-Einfahrt und eine Verkehrserschliessung via Scheideggstrasse“ stark machen, konnte vorerst eine einvernehmliche Lösung gefunden und damit die Beschwerdeführerschaft vom Projekt überzeugt werden. Der Betreiberin WinCity AG wurden aus städtischer Sicht keine alternativen Standorte in Aussicht gestellt, WinCity AG muss notgedrungen eine Verkehrserschliessung via Scheideggstrasse akzeptieren. Der Streit zwischen der Ballsportarena, WinCity AG und Petitionären dreht sich um die Wahl der Tiefgaragen-Einfahrt, die mitten in das dicht besiedelte Mattenbach-Quartier zu liegen kommt. Eine Einigung, die mittlerweile sowohl von der Betreiberin, Petitionären und Rekurrenten unterzeichnet worden ist, sieht vor, dass die WinCity AG weiterhin verpflichtet bleibt, eine neuerliche Bau-Nacheingabe einzureichen, die eine Verschiebung der ursprünglich geplanten Einfahrt auf Höhe Kreuzung Scheidegg- / Strahleggstrasse um gut 40 Meter in Richtung Grüzefeldstrasse vorsieht. Zudem sind Begrünungs- und Verkehrsberuhigungsmassnahmen vereinbart worden. Der Stadt, welche die Nacheingabe erst noch zu bewilligen hat, dürfte diese Vereinbarung sicherlich entgegenkommen, denn mit ihr lassen sich zukünftige Verantwortlichkeiten rund um den Betrieb der Anlage auf die Betreiberin WinCity AG abwälzen.