Geheimnis Nr. 3: Wenden Sie sich einander zu und nicht voneinander ab
Die Romantik wird am Leben gehalten, wenn Sie Ihren Partner wissen lassen, wie hoch Sie ihn wertschätzen, allem Alltagstrott zum trotz. Auch wenn es komisch klingt: Romantik wächst wirklich, wenn ein Ehepaar im Supermarkt steht und die Frau sagt: „Haben wir noch Waschmittel?“ und der Mann nicht nur die Schultern zuckt, sondern antwortet: „Ich weiß nicht. Ich hole welches zur Sicherheit.“
In einer
Ehe machen die Partner regelmäßig etwas, was ich »ein Angebot abgeben« nenne. Sie geben ein Angebot für die Aufmerksamkeit, die Zuneigung, den Witz oder die Unterstützung ihres Partners ab. Nach einem solchen Angebot wenden sich die Menschen entweder einander zu, oder sie wenden sich voneinander ab. Wenn man sich einander zuwendet, dann ist das die Grundlage für eine emotionale Verbindung, für Romantik, Leidenschaft und ein gutes Sexualleben. Partner, die die Eigenschaft haben, sich einander eher zuzuwenden, als sich voneinander abzuwenden, zahlen etwas auf ihr gegenseitiges Gefühlskonto ein. Sie schaffen sich eine emotionale Spareinlage, die ihnen als Rücklage dienen wird, wenn die Zeiten einmal schlechter werden. Weil sie all diesen guten Willen gesammelt haben, wird es ihnen leichter fallen, großzügig miteinander zu sein, wenn ein Konflikt entsteht. Sie können sich eine positive Einstellung zueinander bewahren und so ihre Ehe auch in schweren Zeiten erhalten.
Viele Menschen denken, dass das Geheimnis, wie man die Verbindung zu seinem Partner wieder herstellt, ein Abendessen bei Kerzenschein oder ein Kurzurlaub an der See sei. Doch das Geheimnis ist vielmehr, sich jeden Tag in vielen kleinen Dingen einander zuzuwenden. Eine romantische Nacht schürt das Feuer nur, wenn das Paar für die richtige Glut gesorgt hat, indem es bei all den kleinen Gelegenheiten in Verbindung blieb.
Partner ignorieren oft aus Gedankenlosigkeit, nicht aus Boshaftigkeit, die emotionalen Bedürfnisse des anderen.
Der erste Schritt aufeinander zu ist der, sich bewusst zu machen, wie wichtig diese normalen Augenblicke sind, nicht nur für die Stabilität Ihrer Ehe, sondern auch für das Bestehen der Romantik zwischen Ihnen. Für viele Paare zeigt sich ein ungeahnter Unterschied in der Beziehung, wenn sie sich klarmachen, dass sie ihr alltägliches Miteinander nicht als selbstverständlich annehmen sollten. Vergessen Sie nicht, dass es für die Festigkeit und die Leidenschaft in Ihrer Ehe mehr bringt, wenn Sie einander tagtäglich helfen, als wenn Sie zwei Wochen zusammen auf die Bahamas fahren.
Übung: Teilen Sie Ihrem Partner Ihre wichtigsten drei Aktivitäten mit, die Sie vermehrt mit ihm teilen möchten. Dazu eine Warnung: Das kann Konflikte hervorrufen. Um dies zu vermeiden, sollten Sie sich immer daran erinnern, dass diese Übung dazu dient, einander etwas Gutes zu tun. Was Sie Ihrem Partner damit in Wirklichkeit sagen, ist: „Ich liebe dich so sehr, dass ich mehr von dir haben will.“ Achten Sie also darauf, dass Sie Ihre Forderungen in diesem Sinne besprechen. Anstatt kritisch zu bemerken, was Ihr Partner in der Vergangenheit versäumt hat, sollten Sie sich auf das konzentrieren, was Sie in Zukunft gern möchten.
Übung: Stressabbauende Gespräche
Wir haben festgestellt, dass die beste Methode um unser Gefühlskonto aufzufüllen das Gespräch am Ende eines Tages ist. Diese „Wie war dein Tag?“-Konversation hilft Ihnen beiden, mit dem Stress in Ihrem Leben fertig zu werden, der nicht durch die Ehe erzeugt wird. Für die langanhaltende Gesundheit einer Ehe ist es entscheidend, das zu lernen. Doch allzu oft hat diese Diskussion nicht den erwünschten Effekt, denn sie steigert den Stress nur noch, weil Sie frustriert sind, dass Ihr Partner Ihnen nicht richtig zuhört – ganz gleich, ob Sie derjenige sind, der Rat sucht oder der ihn anbietet. Bedenken Sie zu Beginn erst einmal den Zeitpunkt des Gesprächs. Manche Menschen wollen sich selbst am liebsten gleich von allem befreien, sowie sie durch die Tür sind. Andere müssen erst eine Weile allein abspannen, ehe sie bereit sind, mit anderen zu kommunizieren. Warten Sie also, bis Sie beide reden wollen.
Wenden Sie an einem normalen Tag ungefähr zwanzig bis dreißig Minuten für dieses Gespräch auf. Die Hauptregel ist, dass Sie über alles reden müssen, was auch immer Ihnen durch den Kopf geht, doch muss es etwas sein, was nichts mit Ihrer Ehe zu tun hat. Dies ist nicht der passende Zeitpunkt, um irgendwelche Partnerschaftskonflikte zwischen Ihnen zu diskutieren, sondern eine Gelegenheit, einander in anderen Bereichen des Lebens emotional zu unterstützen.
- Wechseln sie ab nach ca. 5 Minuten.
- Geben sie keine ungefragten Ratschläge.
Es geht auch nicht darum, die Probleme des anderen zu lösen. Vor allem Männer sollen einfach mal zuhören. - Zeigen sie ehrliches Interesse. Lassen sie ihre Gedanken und Augen nicht wandern. Nicken sie, sagen sie „ja“ usw.
- Lassen sie ihren Partner wissen, dass sie mit ihm fühlen.
- Ergreifen sie die Partei ihres Partners.
- Nehmen sie eine „Wir gegen die anderen“-Haltung ein.
- Drücken sie Zuneigung aus. Nehmen sie den Partner in den Arm.
- Lassen sie ihren Partner wissen, dass Ihnen seine Gefühle sinnvoll erscheinen.
So hilfreich es sein kann, sich dem anderen zuzuwenden, so verletzend und abweisend ist es, wenn Ihr Partner das Gegenteil tut. Oft wenden sich Paare nicht aus Bösartigkeit voneinander ab, sondern aus Gedankenlosigkeit. Sie sind abgelenkt und nehmen die Gegenwart des anderen für selbstverständlich. In den meisten Fällen kann man das Problem lösen, indem man die Bedeutung der kleinen Momente erkennt und ihnen mehr Aufmerksamkeit schenkt.
Ich habe auch festgestellt, dass der Grund dafür, dass ein Partner auf Dauer das Gefühl hat, der andere wende sich ihm nicht genügend zu, oft eine Unausgewogenheit in ihrem gegenseitigen Bedürfnis von Intimität und Unabhängigkeit ist. Die Ehe ähnelt einem Tanz. Es gibt Zeiten, in denen Sie sich zu Ihrem Partner hingezogen fühlen, und andere, wo Sie das Gefühl haben, sich zurückziehen zu müssen.
Das Spektrum der »normalen« Bedürfnisse auf diesem Gebiet ist sehr weit. Eine Ehe kann auch dann funktionieren, wenn die Beteiligten an den beiden entgegengesetzten Enden dieses Spektrums liegen, vorausgesetzt, Sie sind imstande, die Gefühle des anderen zu verstehen und ihre Unterschiedlichkeit zu respektieren. Wenn nicht, dann wird es bald Verletzungen geben.
Wenn Sie das Gefühl haben, Ihr Partner zeigt Ihnen in kleinen Dingen des Alltags die kalte Schulter, oder wenn die Vorstellungen Ihres Partners über Nähe Sie zu ersticken drohen. dann ist es für Ihre Ehe am besten, das auszudiskutieren.
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