Kunstgespräch im Bistro des FC Tössfeld
Stefanie Kasper begleitete uns bei der Auseinandersetzung mit dem Werk «Circuit Flow

Mit Neugierde und der Absicht, mich auch positiv überraschen zu lassen, betrat ich das Bistro des FC Tössfeld. Bereits von aussen waren die intensiv-blauen Linien gut zu erkennen gewesen. Mitten im Raum stehend liess ich das Kunstwerk Circuit Flow auf mich wirken. Bisher hatte ich es nur auf Bildern gesehen. Jetzt, im Bistro, mit dem Geruch nach frittierten Köstlichkeiten, mit dem Blick durch die Fenster, war die Wirkung eine ganz andere. Viel, ja – aber vor allem viel zu entdecken. Stefanie Kasper, Kunsthistorikerin und Kunstvermittlerin, lud uns ein, auf Entdeckungstour zu gehen.
«Was seht ihr?», fragte sie uns. Da sind Silhouetten von Fussballerinnen und Fussballern in typischen Spielabläufen. Schnelle Bälle mit raketenartigen Flammen wechseln sich ab mit Pokalen und klatschenden Händen. Linien an der Decke, verworren, kurvig. Und dies alles in Yves-Klein-Blau.
In gemütlicher Runde durch viele Alterskategorien diskutierten wir angeregt. Über Beschreibungen, die Grenze zur Interpretation, über Emotionen und Kunst. Stefanie Kasper ergänzte unsere Anmerkungen mit Aussagen der beiden Künstlerinnen, mit Bildern und Zitaten des FC Tössfeld. Und plötzlich machte vieles Sinn. Das leuchtende Blau, zum Beispiel. Bewusst gewählt, damit die Utensilien und Vereinsfarben des FC Tössfeld Raum bekommen können.
Die einzelnen Bilder, die alle unmittelbar mit Fussball verlinkt werden können. Sie wurden mittels eines Hellraumprojektors projiziert und mit Pinsel gemalt. Es ist eine Erfahrung, sich das Werk vor Ort anzusehen, auf sich wirken zu lassen. Es zwingt einen zur Auseinandersetzung mit dem eigenen Ästhetikempfinden. Wagen Sie dieses Kunstgespräch mit sich selbst, es lohnt sich!
Text: Ruth Baumann, QGM