Der Rekurs der benachbarten Metallbau-Firma, Werner Nil, gegen die geplante Asylunterkunft Grüzefeld wurde abgewiesen. Damit verfügt das vor über drei Jahren begonnene Projekt «Asyl-Wohnheim Grüzefeld», dem der Grosse Gemeinderat im Herbst 2013 zustimmte (SR hat darüber berichtet), über eine bundesgerichtliche Baubewilligung und soll anfangs November bezugsbereit sein. Das verantwortliche Departement für Soziales lädt Interessierte am Samstag den 29. Oktober 2016 zwischen 11.30 Uhr bis 14.30 Uhr zur öffentlichen Besichtigung ein. Vorerst soll das Asyl-Wohnheim Grüzefeld 120 Personen aufnehmen, darunter Einzelpersonen und Familien mit Kindern, die bereits im Asyl-Wohnheim Hegi gelebt haben. Diese Personen müssen in die Asylunterkunft Grüzefeld umziehen, damit dringend notwendige Sanierungsarbeiten am Wohnheim Hegifeld durchgeführt werden können. Ein entsprechender Kredit über 14 Millionen Franken wurde in diesem Sommer vom Gemeinderat oppositionslos gutgesprochen.

Nachdem im Gemeinderat alle Parteien dem 4,6-Millionen-Kredit zugestimmt hatten, hätten die Bauarbeiten für das Asyl-Wohnheim Grüzefeld bereits vor einem Jahr begonnen werden sollen. Die angrenzende Metallbaufirma Werner Nil stellte sich mittels Baurekurs dem geplanten Bau des Containerdorfs Grüzefeldstrasse 27 und 29 erfolglos entgegen. Der Rekurs wurde abgewiesen und die Asyl-Wohnsiedlung bundesgerichtlich bewilligt. Die Stadt, rund um den zuständigen Vorsteher des Sozial- Departements Nicola Galadé, will den Bau bis Anfang November bezugsbereit sehen. Aushubarbeiten sind keine notwendig, die vorfabrizierten Wohneinheiten können mithilfe eines Krans platziert werden. Weitere Umgebungsarbeiten sollen per Ende Oktober fertiggestellt sein.

120 Personen ziehen als Folge der geplanten Sanierungsarbeiten vom Wohnheim Hegifeld ins Wohnheim Grüzefeld um.

Das Gutschick- und Grüzefeldquartier überehmen die Bewohner des sanierungsbedürftigen Wohnheims Hegifeld, wobei das im Modulbau geplante Asyldorf Grüzefeld als Ersatz für das Asylheim im Hegifeld dienen wird. Die neuen Wohncontainer werden auch nach Abschluss der Sanierung am Wohnheim Hegifeld als Asylunterkunft bestehen bleiben. Die ehemalige Unterkunft für Fremdarbeiter der Firma Sulzer ist mehr als 50 Jahre nach ihrer Erstellung sanierungsbedürftig: Viele Wasserleitungen sind verkalkt, Warmwasser fliesst nicht mehr in allen Rohren, die Heizung ist defekt. Zudem seien die Gemeinschaftsduschen, wie WCs und Küchen veraltet, wie der Landbote im Januar 2016 berichtete. Eine Rundumerneuerung der alten Unterkunft wird unumgänglich, und man will aus den aktuellen 135 Zimmern 60 Kleinwohnungen für 200 Personen herrichten. Dies soll in zwei Bau-Etappen bzw. über anderthalb Jahre hinweg geschehen, wie im Landboten zu lesen war. Der Gemeinderat hat bekanntlich den Kredit über 14 Millionen Franken für die dringend notwendigen Sanierungsarbeiten oppositionslos gutgeheissen.

Hat der Mattenbach nun ein Sicherheitsproblem?

Auf eine Anfrage hin bestehe laut der Stadtpolizei keine akute Gefahr, ausserdem wurde inzwischen ein Sicherheitsdispositiv ausgearbeitet. Erfahrungen mit anderen Asylunterkünften in Winterthur haben überdies gezeigt, dass es in der Regel kaum Sicherheitsprobleme gibt. Die Verantwortlichen der Asylunterkunft stehen zudem im regelmässigen Austausch mit Quartiervertretern, um allfällige Probleme frühzeitig zu erkennen. Wo und wie verbringen die Flüchtlinge ihre Zeit? In erster Linie sind sie mit Beschäftigungsprogrammen, Haushalt, Familienpflichten, Deutschkursen beschäftigt. Schulpflichtige Kinder gehen zur Schule. Einige Flüchtlinge gehen einer Erwerbsarbeit nach. Weitere Aktivitä- ten, welche Flüchtlinge bei der Integration unterstützen, werden in Zusammenarbeit mit freiwilligen Anbietern (SR hat darüber berichtet) organisiert. Die Koordination zwischen Wünschen und Angeboten wird von der sogenannten Begleitgruppe Asyl-Mattenbach bzw. durch die Abteilung Quartierentwicklung der Stadt Winterthur überwacht. Diese Begleitgruppe besteht schon länger und sie verfügt über entsprechende Erfahrungen sowie guten Kontakten mit umliegenden Wohn-Genossenschaften, Kirchgemeinden und Jugendarbeitsgruppen in den Quartieren. Eine aktive Mitarbeit steht weiteren interessierten Organisationen wie auch Einzelpersonen jederzeit offen.