Unterstützung für Ukrainerinnen und Ukrainer
Am Dienstagmorgen beim Kaffee-Treff bei Monika im QGM: Die Stammkunden trinken Kaffee und essen Gipfeli. Sie sind glücklich und reden miteinander. Mittendrin ist Zira. Sie geniesst die Atmosphäre und versucht Deutsch zu sprechen. Das gelingt ihr schon ganz gut, sie fühlt sich im Kafi gut aufgehoben. Ihre Augen leuchten, und sie lacht. Kaum vorstellbar, aber als diese Frau vor einem Jahr in die Schweiz kam, sprach sie noch kein einziges Wort Deutsch. Sie war damals so traurig, dass es kaum vorstellbar war, dass sie überhaupt jemals wieder lachen würde.

Im Technorama im Schokolade-Atelier © Monika Bosshard

Im März 2022 kamen die ersten Flüchtlinge aus der Ukraine nach Winterthur. Unser Vorstand hat sofort entschieden, einen ukrainischen Treff auf die Beine zu stellen. Sie sollten einen Ort vorfinden, wo sie sich regelmässig treffen und wo sie sich geborgen fühlen konnten. Es war dem Vorstand von Anfang an klar, dass er die Ukrainer unterstützen wollte, nicht nur mit Worten, sondern auch mit Taten. Regelmässig war jemand vom Vorstand bei den Treffen dabei und hat sich um die Anliegen der Ukrainerinnen und Ukrainer gekümmert.

In wenigen Wochen konnte der Verein für die Flüchtlinge ein Netzwerk aufbauen; die Nachbarschaftshilfe war vorbildlich. So hat zum Beispiel der türkische Laden Dicle Rabatte gegeben, der Coiffeurladen Bolero hat zum Teil spezielle Tarife für die Osteuropäer gemacht, die Siedlungsarbeiterin Sonja Bolla hat den Ukrainerinnen und Ukrainern sofort Deutschkurse bei Ursula Schneeberger vermittelt, und die ganze Nachbarschaft hat Kleider und Essen gespendet. Im Sommer hat Monika Bosshard für ukrainische und andere Flüchtlinge ein einwöchiges Lager auf der Rigi organisiert. Das war für die Teilnehmenden ein Riesenerlebnis. Tatiana Wyss hat mit dem Technorama Spendeaktionen durchgeführt und dort auch mehrere Anlässe für die

ukrainischen Geflüchteten organisiert. Am 24. Dezember hat Tatiana Wyss den Flüchtlingen Essen verteilt, das ihre Technorama-Kollegin Elisabeth spontan gespendet hat. Monika betreut die ukrainischen Flüchtlinge jeden Montag, ausserdem lädt sie sie jeden Donnerstag zu ihrem Kaffee-Treff mit musikalischem Erlebnis ein.

Im Gegenzug helfen die Ukrainerinnen und Ukrainer dort im Service aus. Besonders toll war vor Weihnachten ein Foto-Shooting mit Ekaterina Golomysova. Die Familien konnten sich professionell fotografieren lassen und die Fotos an ihre Verwandten in der Ukraine schicken.

Beim letzten Treff wurden die ukrainischen Flüchtlinge gefragt, was ihnen das QGM-Projekt bedeutet. Viele kamen voller Verzweiflung und Angst in die Schweiz, manche haben keine Zukunft gesehen. Heute sehen wir hoffnungsvolle Menschen, die lachen und Pläne für die Zukunft machen. Sie versuchen sich zu integrieren und Deutsch zu sprechen. Manche haben sogar eine Arbeit gefunden. Das tolle Ergebnis gibt dem QGM viel Kraft, das Projekt weiterzuführen und den Menschen in dieser schwierigen Zeit Halt zu geben.
Text: Tatiana Steinemann Wyss