Wohnsiedlung Zwingli- und Talgutstrasse

Die Wohnhäuser an der Zwinglistrasse und ihre Geschichte von 1947 bis heute

Vor zehn Jahren einigten sich die Stadt und vier Wohnbauträger auf einen privaten Gestaltungsplan für die Weiterentwicklung des Talgutquartiers im Stadtteil Mattenbach. Dank ihm können die teilweise mehr als sechzig Jahre alten Mehrfamilienhäuser durch zeitgemässe Neubauten ersetzt werden, ohne dass der Gartenstadtcharakter und die relativ einheitliche Bebauung des Quartiers verloren gehen. Den Anfang machte die Wohnbaugenossenschaft Talgut 2019 mit dem Ersatz ihrer beiden 1947 erstellten Wohnhäuser an der Zwinglistrasse. An ihrer Stelle entstanden zwei dreigeschossige Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 27 Wohnungen. Ihre Gestaltung lehnt sich mit der einfachen Grundform und den grob verputzten Fassaden an die Architektur der für Winterthur typischen Arbeiterwohnhäuser an. Zeitgemässe Elemente sind der Verzicht auf Vordächer, die raumhohen Fenster, die grosszügigen Balkone, das Einsteinmauerwerk mit hohem Dämmwert und die Fotovoltaikanlage.

Zweite Etappe im gleichen Stil
Erschlossen werden die Häuser durch zwei, respektive drei Treppenhäuser, an die grösstenteils zwei Wohneinheiten pro Stockwerk andocken. Das Angebot der Wohnungen mit 2.5 bis 5.5 Zimmern richtet sich an ältere Menschen und an Familien. Im Zuge des Neubaus wurde zudem – wie im Gestaltungsplan vorgesehen – die Zwinglistrasse zu einer schmalen Einbahnstrasse rückgebaut. Dadurch war es möglich, eine Wohnstrasse mit hoher Aufenthaltsqualität zu gestalten, während den Bewohnern auf der Rückseite der Häuser ein gemeinsam genutzter Wohnpark zur Verfügung steht. Aktuell realisiert die Baugenossenschaft an der Talgut- und Weberstrasse eine zweite Etappe im gleichen Baustil wie an der Zwinglistrasse. Das L-förmige Gebäude ist im September bezugsbereit.

Im Rahmen der Serie «Moderne Architektur im Quartier», stellt das Sprachrohr in jeder Ausgabe ein Gebäude oder eine Siedlung vor, die in der Zeit zwischen 1920 und heute erstellt wurden. Den Anfang machte in der Ausgabe 1/2022 die Wohnsiedlung Zelgli an der Eisweiher-strasse, gefolgt vom Hallenbad Geiselweid, der Wohnsiedlung Mattenbach, dem Busdepot Grüzefeld, einem Wohnhaus sowie dem Hochhaus an der Weberstrasse. Bildnachweis: Karin Gauch, Fabien Schwartz

SERIE
Im Rahmen der Serie «Moderne Architektur im Quartier», stellt das Sprachrohr in jeder Ausgabe ein Gebäude oder eine Siedlung vor, die in der Zeit zwischen 1920 und heute erstellt wurden. Die Serie läuft seit Anfang 2022. Gezeigt wurden bisher unter anderem die Wohnsiedlung Zelgli an der Eisweiherstrasse, das Hallenbad Geiselweid, das Busdepot Grüzefeld oder das Hochhaus an der Weberstrasse.
Autor: Reto Westermann
Bilder: Karin Gauch, Fabien Schwartz