Langjähriges Quartierhighlight

Das Hallen- und Freibad Geiselweid bildet vor allem in den Sommermonaten einen Fixpunkt
des Quartierlebens. Seit 1911 wird im Geisi gebadet, seit 1974 auch im damals neu erstellten Hallenbad.

Die grosse Anlage mit zwei Schwimmbecken und einem Sprungturm stammt vom Zürcher Architekturbüro Hertig Hertig Schoch und ist ein typischer Vertreter des Bauens in den 1970er-Jahren. Wichtige Elemente davon wurden auch im Rahmen der 2013 erfolgten Totalsanierung erhalten: So etwa die in Sichtbeton ausgeführten Fassaden, die sonnengelb lackierten Fensterrahmen oder die bunt gehaltenen grafischen Malereien an der Aussenwand zur Pflanzschul-strasse hin sowie an den Innenwänden.

Perfekt eingebettet
Ein besonderes Merkmal des Hallenbadgebäudes ist seine Einbettung in die umgebende Parklandschaft. Die Architekten platzierten den Neubau in einer Geländemulde und kaschierten so
geschickt die 15 Meter Höhe der Schwimmhalle mit dem 50 Meter langen Olympiabecken und dem Sprungturm. Grosse Teile der sanft ansteigenden Dachfläche sind mit Erde überdeckt sowie bepflanzt und werden von den Kindern des Quartiers im Winter gerne als Schlittelhang
genutzt. Durch diese Platzierung fügt sich der Bau wie selbstverständlich in die grösstenteils mit kleinen Häusern bebaute Umgebung ein. Richtig in Erscheinung tritt das Gebäude nur mit der zu einer Wiese hin orientierten grossen Fensterfront sowie beim Zugang von der Pflanzschulstrasse her. Die Garderoben- und Technikräume hingegen befinden sich unter dem Boden, ebenso die Parkgarage, die zu einer Zivilschutzanlage für 1800 Personen umgenutzt werden kann.
Ergänzt wird das Hallenbad durch einen ebenfalls 1974 neu angelegten Garderobentrakt für den Freibadbereich. Dieser ist so platziert, dass der Zugang zum Hallen- und Freibad vom gleichen Kassenbereich aus überwacht werden kann.

Eckdaten Hallenbad Geiselweid
Standort: Pflanzschulstrasse 6a
Baujahr: 1974
Architektur: Hertig Hertig Schoch Architekten SIA BSA, Zürich
Kunst am Bau: Martin Schwarz (Wand- und Deckenmalerei), Winterthur; Martin Schoch (Fassadenmalerei), Zürich; Robert Lienhard (Skulptur vor dem Restaurant), Winterthur

SERIE
«Moderne Architektur im Quartier»

Im Rahmen der neuen Serie«Moderne Architektur im Quartier», stellt das Sprachrohr in jeder Ausgabe ein Gebäude oder eine Siedlung vor, die in der Zeit zwischen 1920 und heute erstellt wurden.
Den Anfang machte in der Ausgabe 01/2022 die Wohnsiedlung Zelgli an der Eisweiherstrasse.Text: Reto Westermann
Fotos: © Lajos Kotay / bildarchiv.winterthur.ch (hist. Bild) und Bruno Helbling, Zürich)