Rechtlich stand die entlang des Mattenbachs geplante Veloschnellroute in Konflikt mit der Bachrevitalisierung. Die Stadt Winterthur führt nun sinnvollerweise eine Gesamtbetrachtung der Situation am Mattenbach durch, welche unsere Arbeitsgruppe begleiten möchte.

Mit Beschluss vom 24. Mai 2023 zog der Stadtrat das Projekt für eine Veloschnellroute am Mattenbach zurück. Gross war darüber die Freude bei vielen Anwohnern, die den Mattenbach als Naherholungsgebiet für alle Anspruchsgruppen bewahren wollten, aber auch bei unserer Arbeitsgruppe zur Veloschnellroute, die sich über Monate aktiv gegen das Projekt eingesetzt hatte. Der grosse Widerstand aus der Bevölkerung, vor allem gegen das Fällen von 56 Bäumen, hat den Ausschlag gegeben, wie die zuständige Stadträtin im «Landboten» betont hat.

Öffentlich unbeachtet blieb von Beginn weg, dass das Projekt auch rechtlich auf äusserst wackligen Füssen stand. Mit dem revidierten Gewässerschutzgesetz des Kantons Zürich besteht die Verpflichtung (im Falle des Mattenbachs für die Stadt Winterthur), für Gewässer einen sogenannten Gewässerraum auszuscheiden. Das ist ein Perimeter, der weit über die Bachsohle hinausreicht, den Uferbereich schützen und dem Bach einen möglichst natürlichen Verlauf ermöglichen soll. In diesem Bereich sind das Bauen und die weitere Nutzung, beispielsweise das Ausbringen von Dünger, auch für Privateigentümer stark eingeschränkt. Im Bereich des Waldeggwegs beträgt der für den Mattenbach vorgesehene Gewässerraum rund 18 Meter! Diese Zahl stammt aus einer ersten Konzeptstudie zur Revitalisierung des Mattenbachs, wozu die Stadt Winterthur gemäss dem erwähnten Gewässerschutzgesetz ebenfalls verpflichtet ist. Der Konflikt zwischen dem Bau der Veloschnellroute und der Bachrevitalisierung ist offensichtlich, die beiden Anliegen verfolgen gegenläufige Zwecke. Der isolierte Bau der Veloschnellroute am Mattenbach – ohne Rücksicht auf dessen Revitalisierung – war vermutlich schon allein aus diesem Grund nicht umsetzbar.

Unsere Arbeitsgruppe zur Veloschnellroute hat sich deshalb für eine Gesamtbetrachtung der Situation am Mattenbach eingesetzt, bei der die Bachrevitalisierung mitberücksichtigt wird. Die Stadt Winterthur arbeitet nun ein solch umfassendes Gesamtprojekt aus. Das bedeutet nicht, dass unsere Arbeit zu Ende ist, da für die Bachrevitalisierung ein Zeitraum von zehn Jahren und mehr angesetzt ist.

Die Auswirkungen der Revitalisierung auf diesen Bereich des Mattenbachs werden immens sein. Wichtig ist für uns auch, dass die Veloschnellroute entlang des Mattenbachs nicht über die Hintertür Eingang in das neue Projekt findet, da mit der bereits gebauten und nun vorgesehenen Waldeggstrasse eine valable Alternative besteht.
Für die Arbeitsgruppe, Manuel Zanoni

ArbeitsgruppeInteressierte Unterstützer sind eingeladen sich mit unserer Arbeitsgruppe in Verbindung zu setzen:
ag_veloschnellroute@mattenbach-allianz.ch
www.mattenbach-allianz.ch